ZSC Lions: Weiteres Kapitel dank Grösse in der Rolle
Die ZSC Lions haben schon viele Geschichten geschrieben im Hallenstadion. Am Sonntag kam ein weiteres spezielles Kapitel dazu. Die Lions bestreiten ihre letzte Saison im Hallenstadion, in dem sie am 18. November 1950 mit einem 5:5 gegen den EHC ...
Die ZSC Lions haben schon viele Geschichten geschrieben im Hallenstadion. Am Sonntag kam ein weiteres spezielles Kapitel dazu. Die Lions bestreiten ihre letzte Saison im Hallenstadion, in dem sie am 18. November 1950 mit einem 5:5 gegen den EHC ...
Die ZSC Lions haben schon viele Geschichten geschrieben im Hallenstadion. Am Sonntag kam ein weiteres spezielles Kapitel dazu.
Die Lions bestreiten ihre letzte Saison im Hallenstadion, in dem sie am 18. November 1950 mit einem 5:5 gegen den EHC Arosa ihre Premiere gefeiert haben. Weil die Zürcher vor dem dritten Viertelfinalspiel gegen Biel mit 0:2 Siegen zurücklagen, wäre eine Niederlage am Sonntag eventuell gleichbedeutend mit der Dernière gewesen – im hätte es nach einer vierten Niederlage am Dienstag zu Ende sein können. Von daher nahmen die Fans mit einer schönen Choreografie vorsichtshalber schon einmal Abschied. So stand auf zwei Spruchbändern: «D’Rauchschwade, d’Sixdays und d’Holzbänk händ dich unverwächselbar gmacht. Doch mit em ZSC und sine Fans häschs zur Legände bracht.»
«Unglaublich», sagte Captain Patrick Geering nach dem 1:0-Sieg in der zweiten Verlängerung zur Choreografie. «Mir fehlen eigentlich die Worte.» War die mögliche Dernière vor der Partie ein Thema? «Das ist das i-Tüpfelchen. Wir haben uns aber so oder so sehr viel vorgenommen. Dementsprechend mussten wir abliefern. Es war ein mega Krampf.»
Ein Torschütze mit Symbol-Charakter
Umso passender war der Torschütze. Denn nicht einer der Stars wie Sven Andrighetto oder Denis Hollenstein erzielte in der 89. Minute den einzigen Treffer der Partie, sondern Chris Baltisberger, ein Kämpfertyp, der in den Überlegungen von Trainer Rikard Grönborg aktuell nur eine Nebenrolle spielt. Obwohl das Spiel am Sonntag dermassen lange dauerte, kam der 30-jährige Stürmer nur während 8:16 Minuten zum Einsatz – einzig Willy Riedi erhielt weniger Vertrauen. Vor dem Tor kam Baltisberger in der gesamten Overtime nur einmal zum Einsatz.
«Ich hatte definitiv noch mehr Kraft als andere», sagte er deshalb. Zuvor versuchte er, seinen Teamkollegen so gut wie möglich Energie zu geben, sie zu motivieren. «Insbesondere in den Playoffs kommt es nicht auf die Grösse der Rolle an, sondern auf die Grösse in der Rolle. Unser Ersatzgoalie (Ludovic Waeber) beispielsweise macht(e) eine unglaubliche Stimmung. Das ist schön und ein wichtiges Zeichen. Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen.»
Energie dank dem sechsten Mann
Zudem lobte Baltisberger die Fans. Die Stimmung, als die Mannschaft für die zweite Verlängerung aufs Eis zurückgekehrt war, bezeichnete er «als Gänsehaut-Moment». Das gab uns zusätzliche Energie. Die Zuschauer waren heute der sechste Mann. Und wir konnten unseren Spielplan voll umsetzen. Nun gilt es, das Momentum mitzunehmen.“
Gibt ein solcher Sieg einen zusätzlichen Schub? Patrick Geering gab sich bei dieser Frage pragmatisch: «Das nächste Spiel fängt wieder bei Null an. Die Bieler werden sagen: ‚Es ist Playoffs, wir hatten auch unsere Chancen.‘ Manchmal kann man einen Sieg erzwingen, manchmal nicht. Wir müssen nun einfach fokussiert weiterarbeiten und irgendwie das Break schaffen. Diesbezüglich bin ich guter Dinge, wenn wir wieder zusammenstehen und füreinander kämpfen.»
Klar ist, dass es den Lions nicht an spielerischer Klasse fehlt. Nun haben sie auch grossen Charakter gezeigt, umso mehr, als mit Denis Malgin und Yannick Weber zwei Schlüsselspieler verletzt ausfielen. Deshalb wird zumindest ein weiteres Kapitel im Hallenstadion geschrieben.
Der Beitrag ZSC Lions: Weiteres Kapitel dank Grösse in der Rolle erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.