Diesmal ist eine Playoff-Prognose schwierig
Nachdem die ZSC Lions und Biel am Mittwoch den Auftakt in die Playoff-Viertelfinals gemacht haben, beginnen am Freitag auch die anderen drei Serien. Die Ausgangslagen präsentieren sich sehr offen. In der vergangenen Saison war Zug in der ...
Nachdem die ZSC Lions und Biel am Mittwoch den Auftakt in die Playoff-Viertelfinals gemacht haben, beginnen am Freitag auch die anderen drei Serien. Die Ausgangslagen präsentieren sich sehr offen. In der vergangenen Saison war Zug in der ...
Nachdem die ZSC Lions und Biel am Mittwoch den Auftakt in die Playoff-Viertelfinals gemacht haben, beginnen am Freitag auch die anderen drei Serien. Die Ausgangslagen präsentieren sich sehr offen.
In der vergangenen Saison war Zug in der Qualifikation eine Klasse für sich und bestätigte dies in den Playoffs. Zwar nehmen die Zentralschweizer die entscheidende Meisterschaftsphase erneut aus der Pole-Position in Angriff, diesmal aber sind sie nicht der unumstrittene Favorit auf den Meistertitel. Vor einem Jahr betrug der Vorsprung auf das zweitplatzierte Lugano sagenhafte 27 Punkte, nun holten die Zuger 24 Zähler mehr als die Bianconeri, die allerdings nur Rang 9 belegten. Von daher scheint in diesen Playoffs wirklich alles möglich zu sein.
Der EVZ ist aber selbstredend ein heisser Kandidat auf den Titel – im Viertelfinal wartet Lugano. Die Frage ist, wie gut die Mannschaft von Trainer Dan Tangnes den Schalter wieder umlegen kann, nachdem sie die letzten fünf Partien der Qualifikation verloren hat. «Es ist sicher nicht das optimalste Gefühl», gibt der Zuger Sportchef Reto Kläy im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu. Die Negativserie führt er unter anderem darauf zurück, dass das Energielevel nicht immer hoch genug gewesen sei.
Das ist insofern nachvollziehbar, als die Zuger Anfang März sechs Partien innerhalb von acht Tagen bestritten haben. Zudem waren sieben Spieler aus der Mannschaft an den Olympischen Spielen in Peking dabei. Mittlerweile sind die Batterien wieder geladen. Klar ist, dass die Zuger innerhalb einer Partie konstanter werden müssen, wollen sie erneut den Meisterpokal in die Höhe stemmen. «Unsere Tiefs während eines Spiels waren zu tief», sagt Kläy dazu.
Am Potenzial der Mannschaft zweifelt er natürlich nicht, dazu hat er keinen Grund. «Als Qualifikationssieger haben wir sicherlich nicht alles falsch gemacht. Wir hatten mit Ausnahme des Ende nie eine Durststrecke, von daher können wir im Grundsatz zufrieden sein.» Lugano bezeichnet Kläy als «nahrhaften» Gegner. Jedenfalls gehen die Südtessiner mit breiter Brust in die Serie, nachdem sie das formstarke Genève-Servette im Achtelfinal mit 2:0 Siegen ausgeschaltet haben.
Steinmann mit gutem Näschen
Viel Selbstvertrauen besitzen auch die Rapperswil-Jona Lakers, das bisherige Überraschungsteam in der laufenden Meisterschaft. Die St. Galler gewannen 31 von 52 Begegnungen und beendeten die Regular Season im 4. Rang – auch dank 64 Punkten (20 Tore) von Liga-Topskorer Roman Cervenka. Es ist erst das dritte Mal nach 1996 und 2006, dass die Rapperswiler in einer Playoff-Serie in der höchsten Liga Heimvorteil geniessen. Wie war das möglich? Die Frage geht an Janick Steinmann, den Sportchef der Lakers. «Die Mannschaft hat konstant hart gearbeitet, der Teamzusammenhalt stimmte. Der Glaube und der Wille, etwas Spezielles zu erreichen, wuchsen immer mehr und mehr.»
Steinmann ging ein gewisses Risiko ein, in dem er Erfolgstrainer Jeff Tomlinson durch Stefan Hedlund ersetzte. Ein gutes Näschen hatte er überdies bei den vielen jungen Spielern, die er auf diese Saison hin verpflichtete. Allerdings erstaunte es auch ihn, wie rasch sich diese entwickelten. «Ich bin überzeugt, dass es noch mehr solche Talente gibt, wenn man ihnen die Chance gibt», sagt Steinmann. «Das ist ein Teil unserer Strategie, wir sind nur so konkurrenzfähig.»
2021 stürmten die Lakers von Platz 10 aus in die Halbfinals. Steinmann bleibt aber demütig: Sie würden noch nicht zu den Topklubs gehören. «Unser Anspruch ist, die Lücke zu den grossen Mannschaften zu schliessen, was uns in der Regular Season sehr gut gelang. Dementsprechend konnten wir bezüglich der Integration junger Spieler mutiger sein.»
Das 3:5 im ersten Saisonduell gegen die Davoser war die neunte Niederlage in Folge gegen die Bündner. Seither lautet die Bilanz 2:2. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die Lakers in der «neuen» Saison präsentieren. Das gilt ebenfalls für Fribourg, das nach Rang 2 in der Qualifikation endlich erstmals Meister werden will. Lausanne dürfte Gottéron aber alles abfordern.
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