Julius Bär nimmt keine russischen Kunden mehr auf
Die Bank Julius Bär reagiert auf den Krieg in Osteuropa und grenzt die Geschäftsrisiken mit russischen Kunden ein. Die Bank nimmt unter anderem keine neuen Kunden aus Russland mehr auf. Derweil hat der Chef des Osteuropa-Geschäfts die ...
Die Bank Julius Bär reagiert auf den Krieg in Osteuropa und grenzt die Geschäftsrisiken mit russischen Kunden ein. Die Bank nimmt unter anderem keine neuen Kunden aus Russland mehr auf. Derweil hat der Chef des Osteuropa-Geschäfts die ...
Die Bank Julius Bär reagiert auf den Krieg in Osteuropa und grenzt die Geschäftsrisiken mit russischen Kunden ein. Die Bank nimmt unter anderem keine neuen Kunden aus Russland mehr auf.
Derweil hat der Chef des Osteuropa-Geschäfts die Bank auf eigenen Wunsch verlassen. Dessen Schwiegervater steht auf der Sanktionsliste des Westens.
Im Geschäft mit russischen Kunden fährt Julius Bär einen vorsichtigen Kurs. So hat die Bank den Belehnungswert von russischen Vermögenswerten, einschliesslich solcher, die an Märkten ausserhalb Russlands gehandelt werden, im Februar auf null reduziert, wie es am Montag in einer Mitteilung hiess.
Kreditpositionen seien in Absprache mit betroffenen Kunden angepasst worden. Kreditverluste habe man noch keine eingefahren, versicherte Julius Bär.
Keine russischen Neukunden mehr
Julius Bär sieht sich zudem den nationalen sowie internationalen Sanktionen verpflichtet. Die Bank nehme daher seit der Invasion in der Ukraine keine neuen Kunden mit russischem Wohnsitz mehr auf, heisst es. Kreditengagements gegenüber sanktionierten Personen habe man nur in einer niedrigen einstelligen Zahl.
Dieses Engagement umfasste Hypothekarkredite für Wohnimmobilien an Standorten in Westeuropa sowie ein «marginales» Lombardkreditengagement. Letztere seien vollständig durch verpfändete flüssige Vermögenswerte besichert.
Per Ende 2021 belief sich der Nettovermögenswert der Beratungstochter von Julius Bär in Moskau auf 0,4 Millionen Franken. Die Gruppe reduziere ihre lokalen Aktivitäten und gewährleiste gleichzeitig die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter, heisst es weiter.
Zudem habe die Bank 2 Millionen Franken an das Schweizerische Rote Kreuz in Moldawien und Polen gespendet.
Risiken bleiben
Die Geschäftsbeziehungen und Marktpositionen im Russland-Geschäft seien in den Büchern von Julius Bär «nicht signifikant» und würden straff verwaltet, versicherte die Bank. Zudem überwache man die Abwicklungsrisiken in Bezug auf bestimmte offene Transaktionen mit russischen Finanzinstituten eng.
Wie einschneidend die Folgen der Ukraine-Krise bei Julius Bär tatsächlich sein werden, wird sich zeigen. Risiken mit russischen Wertpapieren ergäben sich etwa dann, wenn es zu Marktschliessungen komme, Devisenkontrollen verhängt würden oder Sanktionen die Fähigkeit der Gegenparteien erschwerten, Forderungen zu erfüllen, diese potenziell verzögerten oder beeinträchtigten.
Osteuropa-Chef geht
Der Ukraine-Krieg hat bei Julius Bär auch im Management eine Veränderung zur Folge. So hat der Chef des Osteuropa-Geschäfts, Ewgeni Smuschkovich, die Bank auf eigenen Wunsch per sofort verlassen. Julius Bär bestätigte eine entsprechende Meldung von «Inside Paradeplatz» vom Wochenende.
Wie das Onlineportal berichtete, ist der Schwiegervater von Smuschkovich, Mikalai Varabei, auf der Sanktionsliste des Westens gelandet. Varabei sei ein vermögender Weissrusse mit Geburtsort Kiew und Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem weissrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.
Die Leitung des Osteuropa-Geschäfts übernimmt laut Julius Bär Massimo Hilber interimistisch, bis die Nachfolge geregelt ist. Hilber war Stellvertreter von Smuschkovich.
Der Beitrag Julius Bär nimmt keine russischen Kunden mehr auf erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.