Schweiz soll eine Bank für nachhaltige Investitionen bekommen
Die Denkfabrik Foraus schlägt der Schweiz die Schaffung einer Bank zur Förderung von nachhaltigen Investitionen vor. Diese soll Risiken und Unsicherheiten bei der Investition in Klimaschutzprojekte reduzieren, damit mehr private Gelder ...
Die Denkfabrik Foraus schlägt der Schweiz die Schaffung einer Bank zur Förderung von nachhaltigen Investitionen vor. Diese soll Risiken und Unsicherheiten bei der Investition in Klimaschutzprojekte reduzieren, damit mehr private Gelder ...
Die Denkfabrik Foraus schlägt der Schweiz die Schaffung einer Bank zur Förderung von nachhaltigen Investitionen vor. Diese soll Risiken und Unsicherheiten bei der Investition in Klimaschutzprojekte reduzieren, damit mehr private Gelder eingesetzt werden.
Konkret könnte die sogenannte «Swiss Green Investment Bank» (SGIB) Anlagen gegen wirtschaftliche, politische oder projektbezogene Risiken absichern oder Währungsschwankungen abfedern. Das schlägt Foraus, die Denkfabrik für aussenpolitische Fragen, basierend auf einer am Dienstag veröffentlichten Studie vor.
Die Bank soll so Projekte und Anlagen für private Finanzakteurinnen und -akteure interessanter machen und die Klimafinanzierung stimulieren. Im Endeffekt sollen mehr private Gelder in Klimaprojekte fliessen.
Heute würden sich private Anlegerinnen und Anleger bei Finanzierungen von Projekten solcher Projekte zurückhalten, schreibt Foraus in einer Mitteilung zur Studie. Grund dafür sei, dass es beim Thema noch zu wenig Expertise gebe – etwa bei erneuerbaren Energien – oder dass es zu grosse projektbezogene oder länderspezifische Risiken gebe. Hinzu komme, dass es in der Schweiz keine geeigneten Instrumente für private Investitionen gebe. In der Schweiz würden hauptsächlich staatliche Zuschüsse vergeben.
Mit einer SGIB sollen diese hemmenden Faktoren reduziert und die entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden. Nach Vorstellung der Denkfabrik könnte die SGIB den Akteurinnen und Akteuren auch Daten zur Rentabilität, Informationen zu den Technologien oder Hilfestellungen im Umgang mit Länderrisiken vermitteln. Auch eine Art «Pipeline» von Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten könnte die SGIB nach Vorstellung der Denkfabrik führen.
Breite politische Unterstützung
Die Idee geniesst politisch eine breite Unterstützung, namentlich bei Vertretern von FDP, GLP, den Grünen und der SP. Der Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer ist der Meinung, dass mit einer solchen Bank tatsächlich viele private Mittel mobilisiert werden können. Das sei wichtig, denn «damit wir die Klimaziele von Paris erreichen und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen sicherstellen können, braucht es Investitionen in Grossprojekte zugunsten der Energiewende und des Schutzes von Lebensräumen», lässt er sich zitieren.
Und SP-Vizepräsident und Waadtländer Nationalrat Samuel Bendahan ist überzeugt, dass der Finanzplatz bei der Klimafrage einer der wichtigsten Hebel der Schweiz sei. «Es liegt in unserer Verantwortung, dass die Finanzwirtschaft, dem Gemeinwohl dient. Eine Investitionsbank mit sozialen und ökologischen Zielen wäre ein perfektes Instrument, um in diese Richtung zu gehen.»
Gemäss Mitteilung wird derzeit in der Frühlingssession ein parteiübergreifender parlamentarischer Vorstoss vorbereitet.
Neue oder bestehende Bank
Solche «Green Investment Banks» gibt es bereit in anderen Ländern, etwa in Deutschland, Schottland oder den USA. Die Schweizer Version würde sich nach Vorstellung von Foraus aber darin von diesem Banken unterscheiden, dass sie keinen nationalen, sondern einen internationalen Fokus hätte. Das wäre gemäss Foraus ein Novum. Die Bank könnte gemäss der Studie als eigene Abteilung in ein bestehendes Finanzhaus integriert oder als neue Bank aufgebaut werden.
Foraus könnte sich zudem vorstellen, dass die Aufgaben einer solchen Bank in der Form eines zusätzlichen Tätigkeitsfeldes der Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft (Sifem) erfüllt werden. Mit Sifem mobilisiert der Bund seit längerem auch Mittel im Privatsektor. Damit werden kleine, mittlere sowie schnell wachsende Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern mit rückzahlbaren Darlehen oder Beteiligungen unterstützt.
Die Schweiz hat sich im Pariser Klimaabkommen verpflichtet, ihre Finanzflüsse klimaverträglich auszurichten. Eine solche Bank würde nach Ansicht der Autorin und der Autoren der Studie neue Impulse bringen, damit die Schweiz ihren Beitrag an der internationalen Klimafinanzierung leisten kann.
Der Beitrag Schweiz soll eine Bank für nachhaltige Investitionen bekommen erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.