Krise in Honduras: Zwei konkurrierende Kongressvorsitzende vereidigt
Die politische Krise in Honduras spitzt sich zu: Wenige Tage vor dem Amtsantritt der gewählten Präsidentin Xiomara Castro sind zwei rivalisierende Kongressvorsitzende vereidigt worden. In einer Sitzung ausserhalb der Hauptstadt Tegucigalpa ...
Die politische Krise in Honduras spitzt sich zu: Wenige Tage vor dem Amtsantritt der gewählten Präsidentin Xiomara Castro sind zwei rivalisierende Kongressvorsitzende vereidigt worden. In einer Sitzung ausserhalb der Hauptstadt Tegucigalpa ...
Die politische Krise in Honduras spitzt sich zu: Wenige Tage vor dem Amtsantritt der gewählten Präsidentin Xiomara Castro sind zwei rivalisierende Kongressvorsitzende vereidigt worden. In einer Sitzung ausserhalb der Hauptstadt Tegucigalpa wählten am Sonntag 79 der 128 Abgeordneten für die Legislaturperiode ab Dienstag ein Präsidium unter Vorsitz eines abtrünnigen Vertreters von Castros linker Partei Libre, Jorge Cálix, wie auf der Facebook-Seite des Parlaments mitgeteilt wurde. Dafür stimmten demnach neben der konservativen künftigen Opposition auch 19 Libre-Abgeordnete.
Im Kongress, wo der Strom ausgefallen war, wählte gleichzeitig eine kleinere Gruppe von Parlamentariern den von Castro unterstützten Kandidaten Luis Redondo von der Partei PSH. Die Siegerin der Präsidentenwahl vom November schrieb auf Twitter, sie erkenne das Präsidium um Redondo an und habe ihn zu ihrer Vereidigung am kommenden Donnerstag eingeladen.
Cálix war bereits am Freitag von abtrünnigen Libre-Abgeordneten nominiert und zum vorläufigen Kongressvorsitzenden gewählt worden. Die Sitzung endete im Chaos: Abgeordnete schubsten und beschimpften einander und warfen mit Gegenständen. Castro hatte als Teil einer Wahlallianz mit der Partei PSH ihres Vize-Kandidaten Salvador Nasralla vereinbart, deren Kandidaten für den Kongressvorsitz, Redondo, zu unterstützen. Sie erklärte am Samstag den Parteiausschluss von 18 «Verrätern», darunter Cálix, und warf ihnen vor, den scheidenden Präsidenten Juan Orlando Hernández und damit die Korruption und den Drogenhandel zu vertreten.
Die 62 Jahre alte Castro war als erste Frau sowie als erste Person seit der Rückkehr zur Demokratie 1982 zur Staats- und Regierungschefin des mittelamerikanischen Landes gewählt worden, ohne zuvor einer der beiden etablierten Parteien angehört zu haben. Sie ist die Ehefrau des Libre-Chefs und Ex-Präsidenten Manuel Zelaya, der 2009 aus dem Amt geputscht wurde.
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