Farce um Djokovic: Ausnahmebewilligung, aber kein gültiges Visum
Medizinische Ausnahmebewilligung? Ja! Gültiges Visum? Nein! Fürs Erste kann Novak Djokovic am Mittwoch in Australien nicht einreisen und sitzt am Flughafen in Melbourne fest. Vom Sturm der Entrüstung in der Öffentlichkeit ...
Medizinische Ausnahmebewilligung? Ja! Gültiges Visum? Nein! Fürs Erste kann Novak Djokovic am Mittwoch in Australien nicht einreisen und sitzt am Flughafen in Melbourne fest. Vom Sturm der Entrüstung in der Öffentlichkeit ...
Medizinische Ausnahmebewilligung? Ja! Gültiges Visum? Nein! Fürs Erste kann Novak Djokovic am Mittwoch in Australien nicht einreisen und sitzt am Flughafen in Melbourne fest.
Vom Sturm der Entrüstung in der Öffentlichkeit über den Erhalt einer medizinischen Ausnahmebewilligung für die Einreise nach Australien dürfte der (wohl) ungeimpfte Novak Djokovic offenbar nichts mitbekommen haben. Schliesslich liest er nach eigenen Aussagen seit Jahren keine Zeitungen mehr und schaut kein Fernsehen.
Doch nach der Landung in Melbourne wurde Djokovic von der ungemütlichen Realität eingeholt, welche seine Person in diesen Tagen umgibt: Die Beamten des Bundesstaates Victoria zeigten ihm das Stoppschild. Djokovic war offenbar mit ungültigem Visum angereist. Denn die Dokumente, die der Serbe vorlegte, sahen Medien zufolge medizinische Ausnahmen für Ungeimpfte gar nicht vor – und so sass Djokovic auch nach Mitternacht noch am Flughafen fest.
Die Worte des Premiers
Das ganze mutet so lange als Farce an, bis nicht alle Details über die Hintergründe der Ausstellung der einzelnen Dokumente bekannt sind. Selbst eine Schikane von Seiten der Behörden ist nicht auszuschliessen. Denn Australiens Premierminister Scott Morrison hatte sich zur Causa mit wenig diplomatischen Worten gemeldet, als Djokovic noch in der Luft war. Er forderte vom Spieler den Beweis, dass die Ausnahmebewilligung gerechtfertigt ist. Ansonsten werde er ausgewiesen «mit dem ersten Flieger». «Es wird keine Spezialbehandlung für Novak Djokovic geben, nicht die kleinste», sagte Morrison.
Craig Tiley, der Turnierdirektor des Australian Open, hatte derweil zuvor versichert, dass Djokovic keine Sonderbehandlung erhalten habe. Aber auch er fordert den Weltranglistenersten auf, die Gründe für seine medizinische Ausnahmebewilligung bekannt zu geben.
Überhaupt: Die Ausnahmebewilligung, die Djokovic für die Einreise nach Australien erhalten hatte, sorgte bei einigen Spielern und einem grossen Teil der heimischen Medien für negative Reaktionen. Es werde mit unterschiedlichen Ellen gemessen, so der Vorwurf. Für die Einreise nach Australien ist eigentlich eine Impfung vorgeschrieben.
Turnierdirektor will Antworten
Gegen den Vorwurf, Djokovic habe eine Vorzugsbehandlung erhalten, wehrte sich Tiley: «Jeder, der die Konditionen erfüllt hat, erhielt eine Einreisebewilligung von den Behörden. Dabei wurde niemand bevorzugt. Es wäre aber sicherlich nützlich, wenn Novak erklären würde, mit welcher Begründung er die medizinische Ausnahmebewilligung beantragt und erhalten hat», meinte Tiley. «Ich würde mir wünschen, dass er zur Gemeinschaft redet. Wir hatten eine sehr schwierige Periode in den letzten zwei Jahren, und ich würde es schätzen, Antworten zu erhalten.»
Gemäss Tiley, der auch Präsident des australischen Tennisverbandes ist, haben 26 Teilnehmer oder Staffmitglieder der 3000, welche die Reise nach Australien gemacht haben, eine Ausnahmebewilligung beantragt. Nur einige wenig erhielten sie auch.
Der Beitrag Farce um Djokovic: Ausnahmebewilligung, aber kein gültiges Visum erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.