Odermatts höchst verdiente kurze Weihnachtspause
Trotz grossem Rummel bewahrt Marco Odermatt in Alta Badia coolen Kopf. Nach dem vierten Saisonsieg freut sich der Nidwaldner über eine – allerdings sehr kurze – Weihnachtspause. Alta Badia gehört – wie sonst wohl nur ...
Trotz grossem Rummel bewahrt Marco Odermatt in Alta Badia coolen Kopf. Nach dem vierten Saisonsieg freut sich der Nidwaldner über eine – allerdings sehr kurze – Weihnachtspause. Alta Badia gehört – wie sonst wohl nur ...
Trotz grossem Rummel bewahrt Marco Odermatt in Alta Badia coolen Kopf. Nach dem vierten Saisonsieg freut sich der Nidwaldner über eine – allerdings sehr kurze – Weihnachtspause.
Alta Badia gehört – wie sonst wohl nur Adelboden – zu den Riesenslalom-Klassikern. Wer am Chuenisbärgli oder eben auf der Gran Risa gewinnt, der reiht sich unter die Grössten dieser alpinen Kerndisziplin ein. Klar, dass Marco Odermatt, der Überflieger des ersten Saisondrittels und Sieger der Riesenslaloms zuvor in Sölden und Val d’Isère, mit hohen Zielen zum Doppelrennen im Skiort in den Südtiroler Dolomiten anreiste.
«Endlich hab‘ ich dich Gran Risa», hatte sich der 24-Jährige in den sozialen Medien schon am Sonntag nach Rang 2 im ersten Riesenslalom stolz über seinen ersten Podestplatz in Alta Badia gezeigt. Seine Beziehung zum mythischen Hang bezeichnete er dabei in seiner Nachricht noch als «Hassliebe». Doch bereits tags darauf schaffte es Odermatt vollends, die so steile und oftmals ruppige Gran Risa zu knacken.
Das entscheidende Prozent
Und wie ihm das im siebten Anlauf seit der Premiere im Dezember 2016 endlich gelang. Unten im Ziel warteten – getrennt nur durch eine Zehntelsekunde – der führende Italiener Luca De Aliprandini, der deutsche Überraschungsmann Alexander Schmid und Vortagessieger Henrik Kristoffersen aus Norwegen gebannt auf Odermatt. Der Halbzeit-Führende jedoch blieb trotz seiner Vorgeschichte auf dieser Piste cool. Er habe nach dem Rennen am Sonntag gewusst, «dass für eine Verbesserung irgendwo noch ein Prozent vorhanden ist», wie er später im SRF-Siegerinterview verriet.
Was dieses Prozent ausmachen kann, zeigte der nun achtfache Weltcupsieger eindrucksvoll. Ausgestattet mit dem nötigen Selbstvertrauen und auch dem Wissen, dass das Material und die Technik perfekt aufeinander abgestimmt sind, fuhr er die Tore auch auf der bereits gezeichneten und mit vielen Schlägen durchsetzten Gran Risa möglichst direkt an. Jeweils kurz gab er Druck, nur um danach die Ski sofort wieder freizugeben. Das Timing passte ebenfalls genau, sei es im Steilen wie auch im flacheren untersten Streckenabschnitt, wo in beiden Durchgängen keiner so schnell war wie er.
Im Kopf cool bleiben
Dass im Ziel die «1» aufleuchtete, war nach dieser Demonstration nichts als logisch. Selbst der riesige Vorsprung von 1,01 Sekunden auf De Aliprandini, im Weltcup zuvor bei fast 100 Starts noch ohne Top-3-Platzierung, konnte nicht überraschen. Odermatt selber wollte die Deutlichkeit seines Triumphs aber nicht überbewertet haben. Schon im ersten Lauf, nach welchem ausser De Aliprandini alle Konkurrenten bereits acht und mehr Zehntel zurücklagen, habe es bei ihm halt «ein bisschen besser» als tags zuvor funktioniert.
Odermatt ist der erste Schweizer Sieger in Sölden seit Didier Cuche vor zwölf und nun in Alta Badia seit Daniel Albrecht vor 13 Jahren. Solche Erfolge einzuordnen und dafür die richtigen Worte zu finden, das falle auch ihm nicht einfach, so der Schweizer Sportler des Jahres. Er versuche vielmehr, «irgendwie coolen Kopf zu bewahren, obwohl momentan wirklich so viel passiert». Besonders in den Minuten vor dem Start gehe es darum, «auf mich zu hören und ruhig zu bleiben».
Froh über vier Tage Pause
Die nun anstehende Weihnachtspause ist für Odermatt so verdient wie kurz. «Wenn es einem so gut läuft, dann geht alles einfacher. Doch irgendwann ist die Flasche doch fast leer, deshalb bin ich doch sehr froh über die vier Tage Pause», sagte der Nidwaldner, der sowohl im Gesamt- wie auch im Riesenslalom-Weltcup mit grossem Vorsprung in Führung liegt.
Bereits am 25. Dezember erfolgt für ihn die Anreise nach Bormio, wo tags darauf das erste von zwei Abfahrts-Trainings ansteht. Im Veltlin finden zunächst am 28. Dezember eine Abfahrt und an den zwei Tagen danach je ein Super-G auf dem Programm.
Einzig die Slalom-Spezialisten, die im Olympia-Winter erst einmal zum Zuge kamen, stehen vor Weihnachten nochmals im Einsatz. Am Mittwoch steht in Madonna di Campiglio der Nachtslalom-Klassiker auf dem Programm (Start 1. Lauf um 17.45 Uhr).
Der Beitrag Odermatts höchst verdiente kurze Weihnachtspause erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.